Ob Konzern oder Kleinunternehmer – immer mehr Einzelhändler wollen einen Onlineshop eröffnen. Und das mit gutem Grund, denn der Ecommerce Einzelhandel setzt schon jetzt 1,859 Trillionen Dollar jährlich um – und soll Schätzungen nach bis 2012 auf 4,479 Trillionen Dollar wachsen.
Die Zeiten, um einen Onlineshop zu eröffnen waren also nie besser!
Was aber gibt es zu beachten, wenn du einen Onlineshop eröffnen willst? Wo fängt man technisch and und was muss in rechtlicher Hinsicht beachten werden, wenn man Produkte in einem Onlineshop verkauft? Und vielleicht weißt du auch noch gar nicht so recht, wo du deine Produkte überhaupt herbekommen sollst.
Für all diese Fragen gibt es relativ einfach umsetzbare Lösungen – wenn man sie kennt. Wir kannten sie nicht und mussten viel herumexperimentieren – und haben dadurch viel Zeit beim Aufbau unserer diversen Onlineshops vergeudet.
Dir wollen wir diese Erfahrung ersparen und zeigen dir in diesem Artikel, was du beachten solltest wenn du einen erfolgreichen Onlineshop eröffnen willst.
0. (Optional) Effizient planen
Dieser Schritt ist nur für dich relevant, wenn du ein wenig Budget hast, um deinen Onlineshop zu eröffnen – dafür die Sache aber von vornherein professionell und effizient gestalten willst.
In dem Fall ist verlässliches und akurates Projektmanagement der erste und wichtigste Schritt zum Ecommerce-Erfolg! Dazu haben wir kein Patentrezept, aber das perfekte Tool: eine der vielen Projektmanagementsoftware Lösungen da draußen (wir nutzen diese).
Aber nochmal: wenn wir einen Onlineshop eröffnen, ist daran ein mindestens 3-köpfiges Team beteiligt und funktionieren Dinge wie Budgetplanung und Projektmanagement eben automatisiert viel effizienter. Das heißt allerdings überhaupt nicht, dass du deinen Onlineshop nicht auch alleine eröffnen kannst. Tatsächlich gehen die Vielzahl der Kleinunternehmer diesen Weg.
Und in dem Fall solltest du die folgenden 4 Schritte ausführen:
1. Den richtigen Hostingservice finden
Wie jede Website braucht dein Onlineshop eine Adresse (die Domain) unter der man den Onlineshop aufrufen kann. Zusätzlich ist es üblich Speicherplatz (Webspace) bei einem Hostingservice zu mieten. Dort sind die Daten für die Website des Onlineshops gespeichert und rund um die Uhr abrufbar.
Alternativ kann man die Website auf einem eigenen Hostingrechner speichern. Dieser muss dann allerdings auch rund um die Uhr laufen und kann bei viel Interesse an der Website zu langen Ladezeiten führen. Deshalb benutzen selbst größere Unternehmen oft einen spezialisierten Hostingservice.
Für jeden Neueinsteiger bieten sich grundsätzlich vier Varianten an:
- Server und Onlineshop selbst entwickeln. Dies ist am preiswertesten, benötigt allerdings am meisten Know-how.
- Webspace beim Hostingservice mieten und selbst den Onlineshop entwerfen bzw. die Software installieren und konfigurieren.
- Direkt einen Webshop beim Hostingservice mit vorinstallierter Software mieten.
- Eine Agentur mit dem Aufbau und gegebenenfalls dem Betrieb des Webshops beauftragen. Bei weitem die kapitalintensivste Methode.
Die Domain kann man beim Hostingservice direkt oder bei einem der zahlreichen Domainanbieter mieten. In der folgende Tabelle kannst du die Vor- und Nachteile für jede Option sehen.
Eigendesign | Webspace | Onlineshop | Agentur | |
Notwendiges Wissen | ****** | *** | ** | – |
Aufwand | ** | – | ||
Preis | ab 30 € einmalig; abhängig von der Hardware auch mehr | ~ 5 € pro Monat | ~ 10 € pro Monat | ~ 100 € einmalig und 5 € pro Monat für den Webspace |
Sicherheit | **** | * | *** | ** |
Upgrade-Aufwand | ****** | *** | * | – |
Ladegeschwindigkeit | Abhängig von der Hardware | *** | *** | *** |
2. Die passende Software auswählen
Bei dem weiten Angebot für Onlineshop-Software fällt die Entscheidung oft schwer. Jede Software hat Vor- und Nachteile.
Für den Einsteiger gibt es simple und einfach einzurichtende Onlineshop Software. Die Einfachheit erkauft man sich allerdings durch verminderte Variabilität des Shops und eine Mietgebühr. Persönliche Vorlieben können nur bis zu einem gewissen Maß realisiert werden.
Wer maximalen Komfort sucht kann, wie auch beim Hosting, all diese Entscheidungen einer Agentur zu überlassen – natürlich wieder gegen eine entsprechende Bezahlung.
Auf der anderen Seite steht die etwas kompliziertere Onlineshop-Freeware wie z.B. WooComerce, Shopware oder Magento – oder für jemanden der bereit ist etwas mehr Zeit und Geduld zu investieren die selbstprogrammierten Website. Hier erhält man für die erhöhte Komplexität im Aufbau mehr Auswahlmöglichkeiten bezüglich der Form und Präsentation des Onlineshops. Eine Anleitung wie man mit Magento anfangen kann findest du hier.
Zusammengefasst kann man die Argumente für die unterschiedlichen Herangehensweisen zum Betrieb eines Onlineshops in der folgenden Tabelle sehen:
Eigenbau | Freeware | Onlineshop mieten | Agentur | |
Aufwand | ****** | *** | ** | * |
Anspruch | ****** | ******/*** | ** | * |
Preis | Geduld und Nerven | Geduld | ~ 10 € / Monat | ~ 1000 € |
Flexibilität | **** | *** | * | *** |
Upgrade-Aufwand | **** | *** | * | * |
Sicherheit | *** | * | *** | ** |
3. AGB, Impressum, Datenschutz und Co.
Ein Aspekt an den man wohl am wenigsten bei der Eröffnung eines Onlineshops denkt sind rechtliche Belange. Nichts desto trotz sind muss jeder Onlineshop-Betreiber sie beachten, will er nicht in Konflikt mit dem Gesetz kommen. So kann man auch Diskussionen mit Kunden über Unklarheiten vorbeugen.
Zur Minimalausstattung jedes Onlineshops gehören Allgemeine Geschäftsbedingung (AGB), Impressum und eine Datenschutzerklärung. Die beiden letzteren kann man automatisch generieren lassen (wir zeigen dir gleich wie und wo); für die AGB raten wir jedoch dazu, einen Anwalt zu beauftragen, um im Streitfall auf der sicheren Seite zu sein.
Allgemeine Geschäftsbedingung (AGB)
Die AGB regelt die Einzelheiten des Kaufprozesses und anderer Interaktionen zwischen dem Onlineshop und dem Kunden.
Sie liefert die Grundlage für jede Entscheidung bei einem Disput. Der Gesetzgeber hat einige Richtlinien in §§305 ff des Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) festgelegt. So soll sichergestellt werden, dass der Verbraucher in dieser Interaktion nicht übervorteilt wird, selbst wenn er nicht jede AGB die ihn betrifft durchliest. Zum Beispiel muss immer ein Widerrufsrecht gewährt werden.
Für den Otto-Normal Verbraucher ist es oft schwer zu wissen welche Regelungen im Rahmen einer AGB erlaubt sind und welche nicht. Die meisten Onlineshops benutzen so ziemlich ähnliche AGBs.
Grundsätzlich sollte sich die AGB am Gewohnheitsrecht orientieren.
Widerrufsrecht und Rückgaberecht
Jeder sogenannte Fernabsatzhändler und somit auch der Betreiber eines Onlineshops muss ein Widerrufsrecht für eine getätigte Transaktion gewähren. So wurde vom Gesetzgeber in §§312 und §§355 festgelegt. Der Käufer hat 14 Tage Zeit den Kauf zu widerrufen. Ausgenommen sind davon nur Spezialfälle wie Sonderanfertigungen und verderbliche Waren.
Beim Rückgaberecht handelt es sich um eine Erweiterung des Widerrufsrechts das nicht vom Gesetzgeber gefordert wird. Es ist eine Serviceleistung des Onlineshops und liegt so voll in der Hand des Warenanbieters. Je nach Gusto kann man ein Umtauschrecht Ware gegen Ware, Ware gegen Warengutscheine oder eine volle bzw. Teilweise Rückerstattung des Kaufpreises anbieten.
Impressum
Der letzte obligatorische Teil des Onlineshops ist das Impressum. Seine Form ist im Telemediengesetz (TMG) geregelt. Hiernach muss ein Impressum den Seitenbetreiber, Kontaktdetails sowie Steuernummer und falls man eine beantragt hat die Handelsregisternummer enthalten.
Das Impressum muss leicht und ohne weitere Hilfsmittel oder Zusatzprogramme lesbar sein. Außerdem soll es von jedem Bereich des Onlineshops mit maximal zwei Klicks erreichbar und in der Sprache des Onlineshops verfasst sein. Am Anfang nutzen wir für unser Onlineshops immer ein automatisch generiertes Impressum wie dieses hier – in das sich gleichzeitig eine Datenschutzerklärung intergrieren lässt.
4. Woher die Ware nehmen?
Welche Produkte machen deinen Onlineshop erfolgreich?
Bevor man sich überhaupt mit den Feinheiten der Eröffnung eines Onlineshops beschäftigt, braucht man eine gute Idee für sein Geschäft.
Welche Ware oder welchen Dienst möchte man anbieten? Entweder man hat eine einzigartige Idee oder Produkt, folgt einem neu aufkommenden Trend oder verkauft eine Alltagsware die jeder braucht.
Für den Erfolg ist es notwendig ein Sortiment anzubieten, das der Markt nachfragt. Nur so kann man langfristig Erfolg haben. Zusätzlich hilft gutes Design und gute Kundenbetreuung des Onlineshops um aus der Masse herauszuragen.
Woher bezieht man die Ware?
Möchte man ein Produkt anbieten das man nicht selber herstellt braucht man eine preiswerte verlässliche Quelle für sein Produkt.
Dabei kann es sich um ein bereits entwickeltes Produkt handeln oder um ein Eigendesign für das man einen Fabrikanten im großen Stil sucht.
Als Hersteller bietet sich zum Beispiel eine Betrieb aus der Werkbank der Welt, China, an. Allerdings kann es Probleme bei der Kommunikation geben. Unter Umständen muss man ein Übersetzungsprogramm benutzen. Ausserdem besteht immer die Frage der Verlässlichkeit des Versorgers.
Ist einem die Kommunikation mit den Herstellern direkt zu kompliziert, kann man sich an Großhändler wenden, die in Europa ansässig sind. Das vermindert zwar die Gewinnspanne erspart aber auch einiges an Risiko.
Zu finden sind diese Großhändler und Fabrikanten am besten online oder – mit etwas größerem Aufwand – auf Fach- und Handelsmessen.
Fragen, Anmerkungen, Kritik?
Da hast du sie: unsere 4 wichtigsten Überlegungen, die wir beachten, bevor wir einen Onlineshop eröffnen.
Bei Fragen o.ä. kontaktier uns gerne jedezeit Wir antworten auf jede einzelne Nachricht!